Vereinsmeisterschaften 2002 Lauffreunde Bönen

Familie Walter dominiert

 

Michael Flory war am Dienstag, dem 17. September 2002, nach 22:25 Min. als erster Läufer von der fünf Kilometer langen Strecke zurück. Schweißnass erwartete er noch seinen schärfsten Konkurrenten Werner Selent, um dann schnell unter der erfrischenden Dusche zu verschwinden.

 

Aber war der erfahrene Ausdauersportler auch Vereinsmeister der Lauffreunde Bönen? Dieses war die alles entscheidende Frage.

 

Denn Gewinner an der Ermelingschule war derjenige, der seine Zeit am besten einschätzen konnte, also nicht unbedingt der Schnellste. Es ging darum, die Zeit, die man laufen wollte, vorherzusagen, vor dem Start die Stoppuhr abzugeben und der angepeilten Zeit – ohne Uhrenkontrolle – so nah wie möglich zu kommen. Vereinsmeister wurde der- oder diejenige mit der geringsten Differenz zur angegebenen Zeit. „Niemand muss sich überanstrengen und außerdem hat wirklich jeder die Möglichkeit, Vereinsmeister zu werden“, kommentierte Geschäftsführer Günter Tessarek das ungewöhnliche Verfahren. Da außerdem niemand sofort seine benötigte Zeit erfuhr, war es spannend bis zum Schluss.

 

Überwiegend im Vereinsdress trugen die rund 120 Teilnehmer ihre geschätzte Zeit in bunte Listen ein und stellten sich anschließend zur kurzen Gymnastik auf. Nach dem Kommando des 1. Vorsitzenden Dieter Maletz „Uhren ab“ ging es dann los.

 

Die erwachsenen Läuferinnen und Läufer konnten zwischen einer fünf und einer zehn Kilometer langen Laufstrecke wählen. Die meisten hatten sich für die kürzere Distanz entschieden. Diese Läuferinnen und Läufer kamen größtenteils sehr nahe an ihre geschätzte Zeit. Die neue Vereinsmeisterin Kathrin Walter verschätzte sich nur um eine Sekunde. Sie hatte 23:00 Min. angegeben. Ihr folgte Renate Tutas mit einer Zeitdifferenz von 4 Sek. und Sandra Tölle von 5 Sek. Bei den Herren war das Ergebnis noch knapper: Lothar Walter wurde Erster, weil er seine vorhergesagte Zeit von 23:00 Min. auf die Sekunde genau erreichte. Werner Selent lag eine Sekunde dahinter und Michael Flory wurde für seinen schnellen Lauf bei einer Zeitdifferenz von 3 Sek. immerhin noch mit Platz 3 belohnt

 

Die zehn Kilometer „Rund um Flierich“ liefen nur drei Frauen. Am besten einschätzen konnte ihre Leistung Heike Bednarz (1:42 Min. Differenz), gefolgt von Dorothea Pfeffer und Bettina Reisige-Muhr. Bei den Herren ging es über diese Distanz etwas knapper zu. Vereinsmeister wurde Ulf Kasischke, der seine Sollzeit von 50 Min. um 3 Sek. verpasste, gefolgt von Klaus Budde und Thomas Kohrt. Beide waren zwar ca. 5 Minuten schneller als Kasischke, wiesen aber eine Zeitdifferenz von 17 bzw. 21 Sek. vor.

 

Bei den Kindern und Jugendlichen ging es ebenfalls außerordnentlich knapp zu. Gelaufen wurde hier eine Strecke von 2 km. Janine Harbach war hier mit einer Abweichung von 2 Sek. von ihrer Sollzeit von 9:50 Min. die Beste bei den Mädchen, ganz knapp dahinter lag Sophie Heine mit 3 Sek. und Jutta Breidenbroich mit 5 Sek.. Bei den Jungen kam Jan Fleßenkämper auf Platz 1 mit einer Sekunde Zeitdifferenz (10:04 Min.), dicht gefolgt von Eike Hoffmann mit 2 Sek. und Matthias Schnickmann mit 5 Sek. Differenz..

 

Zum ersten Mal dabei waren in diesem Jahr die Walkerinnen und die Walker. Das größte Teilnehmerfeld und die besten Leistungseinschätzungen gab es hier auf der 2 km-Strecke der Frauen. Ute Pflug war hier mit 20:33 Min. und einer Abweichung von nur 2 Sek. sehr gut unterwegs, gefolgt von Ingeborg Eberhard mit 7 Sek. und Michaela Heine mit 10 Sek.. Vereinsmeister über 5 km Walken wurde Siegfried Schilling bzw. bei den Frauen Marie-Luise Schilling, gefolgt von Kirsten Müller und Monika Erfurth. Die Zeitdifferenzen bewegten sich hier zwischen 56 Sek. und 3:25 Min.

 

„Gefreut hat mich die außerordentlich hohe Beteiligung an unserer Vereinsmeisterschaft und die Integration unser Walkerinnen und Walker“, zieht Dieter Maletz ein abschließendes positives Resümee. Bei guter Stimmung blieb man anschließend noch in gemütlicher Runde zusammen. Und: Da die Meisterschaften aus der Vereinskasse gesponsert wurden, sammelte man für die Kinderkrebshilfe. 315 Euro gehen in den nächsten Tagen an Dieter Rebbert vom Lauf Team Unna, der sich in Läuferkreisen für diese Einrichtung engagiert. Weitere 100 Euro aus der Vereinskasse gehen an die IG Lenningsen, die ihrerseits für die hochwassergeschädigte „europäische Storchenstadt“ Rühstädt/Havel sammelt.

 

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