Rodenbach in Hessen war am 29. April 2006
Austragungsort der 20. Deutschen Meisterschaften im 100-km-Straßenlauf.
Mit 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus allen Teilen Deutschlands
waren die Meisterschaften über die Ultra-Distanz diesmal besser besetzt
als in den Vorjahren. Rodenbach ist in Läuferkreisen bekannt, die
Veranstalter bieten eine gute Organisation und eine schnelle 10 mal zu
durchlaufende 10-km-Runde durch den Rodenbacher Forst, durchgehend
asphaltiert und weitgehend windgeschützt.
Seit Januar hatte sich Dorothea Pfeffer von den
Lauffreunden Bönen auf diesen Tag vorbereitet, und auf den Tag genau war
sie fit für ihren ersten 100er. Nach 9:21:19 Std. erreichte sie das Ziel.
Das bedeutete Platz 14 im Gesamteinlauf aller Frauen und Platz 4 in ihrer
Altersklasse W 45.
Der Startschuss fiel um 7 Uhr. Die Bedingungen waren
zunächst ideal, trocken, teils aufgelockerte Bewölkung und Temperaturen um
die 5 Grad. Allerdings machte der ausklingende Monat April seinem Ruf alle
Ehre. So mussten die Ultras im Verlauf der Meisterschaft Regen- und
Graupelschauer über sich ergehen lassen.
Dorothea Pfeffer: „Die Anspannung ließ nach dem Start
schnell nach, ich fand gut in das Rennen hinein, mein geplantes Renntempo
lag bei 5:30 Min. pro Kilometer.“ Bis zum Ende der 6. Runde hielt sie dies
durch, und dann gab es, so Pfeffer, den „ultimativen Wolkenbruch“. Die
Folge kommentiert sie so: „Mit der Feuchtigkeit kam die Kälte und kroch in
die Muskulatur, und ich musste das Tempo ein klein wenig reduzieren.
„Aber ich hatte zu jedem Zeitpunkt des Rennens das
Gefühl, es zu schaffen“, ergänzt sie.
Hier ihre jeweiligen 10-km-Rundenzeiten: 54:58 Min.,
54:33 Min., 54:46 Min., 54:59 Min., 54:59 Min., 55:06 Min., 56:13 Min.,
57:33 Min., 59:20 Min., 59:02 Min.
Im Training hatte sie sich intensiv auf dieses Rennen
vorbereitet. Aufbauend auf die Erfahrungen aus 10 Marathons gingen die
Trainingsläufe jetzt hin bis zu 46 km. Ihr höchstes Wochenpensum lag bei
130 km.
„Das geht nur, wenn die ganze Familie dahinter
steht“, stellte sie unmissverständlich fest. Und so war es
selbstverständlich, dass ihre Familie (Dirk, Vanessa, Jana und
DilianGilian)
auch die Betreuung an der Strecke in Rodenbach übernahm. Ergänzt wurde die
läuferische Logistik durch eine kleine Truppe der Lauffreunde Bönen,
angeführt von Hartmut Stoepel und Bettina Reisige-Muhr.
„Die Unterstützung an der Strecke war wichtig.
Außerdem hat mich Bettina auf den langen Trainingsstrecken – zumindest
zeitweise – begleitet.“, mit diesen Sätzen bedankt sich die
Individualsportlerin für die Unterstützung aus dem Verein.
Wo steht Dorothea Pfeffer mit einer solchen Zeit, das
war natürlich die interessante Frage am Ende des Laufes. Für den
Leichtathletikkreis Unna-Hamm bedeutet ihre Zeit einen neuen Rekord. Die
bisherige Bestleistung stand bei 10:24:13 Std., gehalten von Alexandra
Sommer vom TV Unna und gelaufen am 2. September 1990 bei einem der
legendären 100-km-Läufe von Unna.
„In Deutschland liege ich zum jetzigen Zeitpunkt –
wie bei dieser Meisterschaft - auf Platz 14 der vorläufigen
Jahresbestenliste der Frauen und in der Welt auf Platz 22. Ich bin ja mal
gespannt, wie sich diese Zahlen am Jahresende darstellen“, meint Pfeffer
mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Es bleibt noch anzumerken, dass die deutsche
Meisterin über 100 km auch aus dem westfälischen Leichtathletikverband
kommt. Sie heißt Birgit Schönherr-Hoelscher und startet für den PV
Triathlon Witten. Ihre herausragende Endzeit: 7:48:33 Std.
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