Timo Grimm (Jg. 76) - Seinem ersten Marathon am 28. September 2008 in Berlin folgt 14 Tage später ein Start beim Marathon in Chicago - Ein persönlicher Bericht

 

Eigentlich stand "nur" ein Start beim Berlin-Marathon im September in meinem Plan für das Laufjahr 2008. Nach diversen Halbmarathon-Läufen und immer längeren Trainingsstrecken war es ein Traum für mich, in Berlin an den Start zu gehen. Nach der Anmeldung im Frühjahr wollte ich noch einige Ausrüstungsgegenstände kaufen. Im Rahmen des Bonusprogramms meines Kreditkartenanbieters gab es gerade etwas, dass ich gegen „verdiente“ Punkte eintauschen konnte. Ein paar noch übrig gebliebene Punkte investierte ich in ein Los für eine Reise zum Chicago Marathon im Oktober 2008.

 

Natürlich habe ich nie mit einem Gewinn gerechnet. Der hätte mir nach dem gebuchtem Lauf in Berlin auch gar nicht in den Plan gepasst. Umso erstaunter war ich im April, als die Gewinnnachricht kam. Ich durfte stolzer Teilnehmer des Chicago Marathons 2008 sein.

 

Ab diesem Zeitpunkt plante ich, die Doppelbelastung von Berlin am 28.09. und Chicago am 12.10. durch „Training, Training, Training“ aufzufangen. Natürlich gehörten die Tipps der erfahrenen Marathonis aus den Reihen der Lauffreunde dazu. Mit Hilfe eines Trainingsplanes von Herbert Steffny (mit der Zielzeit 4:00 Std.) begann ich die letzten 12 Wochen intensiven Trainings. Als "Trick" plante ich den Berlin Marathon als letzten "langen" Lauf vor Chicago in den Trainingsplan ein. Zwar war dieser Trainingslauf nur auf 35 km angesetzt, aber ich wollte auf jeden Fall in Berlin starten. Bei entsprechenden Körpersignalen wäre ich dort auch aus dem Rennen gegangen. Wichtig war mir auch, dass ich nach einer ärztlichen Untersuchung vorher grünes Licht bekam.

 

Berlin war dann in 4:05:57 Std. geschafft, wobei ich auf den letzten Kilometern klar das Tempo herausgenommen habe, um 2 Wochen später wieder starten zu können. Voller Freude, es schon einmal über die Distanz geschafft zu haben und der Vorfreude auf einen weiteren der Top-5 Marathons in der Welt (und das nach zwei Wochen !) ging es dann nach Chicago.

 

Leider liegt der Kurzurlaub in den USA nun schon in der Vergangenheit. Es war ein toller Aufenthalt in einer tollen Stadt, die ihre Besucher alleine schon mit sehr abwechslungsreichen Sightseeing-Elementen fesseln kann. Meine Ehefrau Susanne und ich haben in den 6 Tagen nicht alles sehen können und werden daher bestimmt noch einmal zurück kehren. Natürlich war der Marathon die Hauptsache, ein grandioses Event mit bester Organisation. Es war am Marathontag mit ca. 33 Grad allerdings viel zu heiß. Das machte nicht nur mir, sondern auch vielen anderen zu schaffen. Bis Kilometer 30 orientierte ich mich an der Gruppe der 4:00 Std.-Läufer, die habe ich dann an einem Getränkestand aber ziehen lassen. Bedingt durch das Wetter und den Berlin-Marathon in den Knochen habe ich es langsamer angehen lassen.  Im Ziel blieb die Uhr bei 4:23:17 Std. stehen. Das bedeutete Platz 10999 von genau 31343 Finishern. In meiner Altersklasse M 30 erreichte ich Platz 1288, ich war der 7655. Mann im Ziel.

 

Die Stimmung an der Strecke hätte nicht besser sein können. Geschätzt wurden 1,5 Millionen Zuschauer die bei diesem Wetter alle Läufer bestens unterstützt haben. Die Organisatoren hatten 28 Verpflegungsstellen entlang der Strecke vorbereitet, das war gut so. Der Verlauf des Marathons durch 29 Stadtteile war sehr abwechslungsreich und interessant. Start und Ziel im Grant Park am Buckingham Fountain und eine riesige Post-Race-Party nach dem Lauf boten ebenfalls etwas Besonderes.

 

Ich bin stolz, diese zwei Läufe in den zwei Wochen geschafft zu haben und danke daher natürlich allen Lauffreunden, mit denen ich trainieren konnte und die mir mit wichtigen Tipps zu Seite standen. Ich hoffe, diesen Marathons folgen noch einige weitere. Aber es geht erst wieder im nächsten Jahr weiter. Bis dahin lasse ich es aber ruhiger angehen und nehme mir die "kürzeren" Strecken vor.

 

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