Dorothea Pfeffer siegt beim 12-Stunden-Lauf in Basel

Neuer deutscher Rekord in W 50

 

 

Unter keinem guten Stern stand zunächst der Start von Dorothea Pfeffer - Lauffreunde Bönen 1985 e.V. - bei einem 12-Stunden-Lauf am vergangenen Samstag im schweizerischen Basel. Pfeffer, die im Vorjahr diesen Lauf als Siegerin beendete, hatte sich diesmal für die Anreise per Bahn entschieden. Diverse Umleitungen und Verspätungen führten dazu, dass sie erst drei Stunden vor dem Start den Austragungsort am St. Jacob Stadion in Basel erreichte. Dorothea Pfeffer: „Da blieb nur noch wenig Zeit zur Vorbereitung und auch die eingeplante Entspannung im Zug war wegen der Wartezeiten auf verschiedenen Bahnhöfen dahin.“ Aber es gab auch eine angenehme Überraschung. In Basel traf sich Michael Flory, der sich mit seinem DB-Freifahrtticket auf den Weg nach Basel gemacht hatte, um das Rennen zu beobachten. In Nullkommanichts war er in die Betreuung vor und während des Rennens eingebunden. „Das war sehr hilfreich, weil mein Ehemann Dirk diesmal aus beruflichen Gründen nicht dabei sein konnte“,  so Pfeffer.

 

Pünktlich um Mitternacht fiel dann der Startschuss. Genau 1.141,86 m lang war der Rundkurs, den es innerhalb von 12 Stunden so oft wie möglich zu absolvieren galt. „Am Start fühlte ich mich sehr müde und erschöpft und es fiel mir schwer, mein Renntempo von 6 Min. pro Kilometer zu finden“, erinnert sich Pfeffer. Die Temperaturen waren zu diesem Zeitpunkt auf 10 Grad gesunken. Die äußeren Bedingungen waren also zunächst gut. In der Frauenwertung übernahm Pfeffer von Anfang an die Führung. „Aber nach der Hälfte des Rennens war mir klar, dass ich es nicht schaffen würde, mein Ergebnis aus dem letzten Jahr - erreichte 115,339 km - zu verbessern“, kommentiert sie den weiteren Verlauf des Rennens. Die Konkurrenz rückte näher. Doch das spornte an und belebte nicht nur die müden Beine. Plan B, den Vorjahrestitel zu verteidigen und den Deutschen Rekord in Pfeffers neuer Altersklasse W 50 zu erreichen, war in Arbeit.

 

„Die Unterstützung am Streckenrand war einfach grandios, insbesondere die von Michael. Das hat mich immer wieder mental aufgebaut. Die Infrastruktur und die vom Veranstalter gestellte Verpflegung waren Top“, beschreibt sie die Rahmenbedingungen.

 

Als sich dann zwei Stunden vor Ende des Rennens die Hitze bemerkbar machte, wurde es noch schwerer. Der deutsche Rekord war aber weiterhin in Reichweite. „Da half mir meine Erfahrung aus diversen anderen Ultraläufen, die noch vorhandenen Kräfte zu mobilisieren“, so die routinierte Ausdauerspezialistin.

Am  Ende des Rennens protokollierte der Veranstalter 113,696 km. Der Gesamtsieg stand fest, der deutsche Rekord war erreicht. Der Abstand zur zweitplatzierten Maya Lukas aus Karlsruhe betrug immerhin 4,4  km, also knapp vier Runden. Nur vier Männer lagen in der Kilometerwertung vor Dorothea Pfeffer.

 

„Da meine Müdigkeit doch dominierte, war nach dem Zieleinlauf nur wenig Raum für Freude. Angesichts des Erreichten sieht das jetzt ganz anders aus. Ich bin dankbar, dass ich den Lauf körperlich gut gemeistert habe. Während des Wettkampfes hatte ich keinerlei Probleme mit Krämpfen, Blasen oder sonstigen Schmerzen. Auch jetzt hält sich mein Muskelkater wirklich in Grenzen.“, zieht Dorothea Pfeffer ihr persönliches Resümee.

 

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