Dorothea Pfeffer: Ich habe mich noch nie so gequält

Deutsche Meisterin im 24-Stunden-Lauf in W 50 - Platz 3 gesamt

 

Doro auf dem Podest

Am vergangenen Samstag, dem 23. Juli, fiel für Dorothea Pfeffer, Ultraläuferin der Lauffreunde Bönen,  der Startschuss für den zweiten 24-Stunden-Lauf ihres Lebens. In Reichenbach im sächsischen Vogtland  fanden die Deutschen Meisterschaften in dieser Ausdauerdisziplin statt, und Pfeffer hatte nicht weniger als 200,319 km im Vorjahr auf Anhieb gelaufen, und einen dritten Platz bei den Meisterschaften zu verteidigen.

 

Die Vorbereitungen waren, abgesehen von einem Trainingssturz,  reibungslos verlaufen, und Pfeffer hatte ihren Trainingsplan gut umsetzen können. Tagesumfänge  von bis zu 60 km standen auf dem Programm. Den 12-Stunden-Lauf in Basel im Mai dieses Jahres gewann sie mit 113,696 km.

 

Aber trotz allem war ihr im Vorfeld klar, dass es schwer werden würde, die Vorjahresleistung zu toppen: „Ich muss schon einen ähnlich guten Tag wie im letzten Jahr erwischen, um diese Leistung zu erreichen.“

 

Am 24. Juli um 10 Uhr hatte sie dann 183,690 km hinter sich gebracht, also einiges weniger als vor einem Jahr. Aber: Die Bronzemedaille aus dem Vorjahr konnte sie verteidigen, und darüber hinaus gewann sie den Meistertitel in ihrer Altersklasse W 50.

 

„Ich habe mich noch nie so gequält wie an diesem Wochenende“, war ihre erste Äußerung kurz nach dem Rennen. Später ergänzt sie: „Das Ergebnis eines Laufes ist nicht nur von der Trainingsleistung abhängig. Am Renntag selbst muss einfach alles stimmen. In Reichenbach bekam ich schon recht früh zu spüren, dass es nicht mein Tag werden würde. Als es sich kurz nach Mitternacht abzeichnete, dass ich das Ergebnis aus dem letzten Jahr nicht wiederholen würde, habe ich mein Ziel neu definiert. Jetzt wollte ich zumindest eine gute Platzierung erlaufen. Zu dieser Zeit lag ich noch bei den Frauen an fünfter Stelle. In den letzten 10 Stunden habe ich mich dann auf den Bronzemedaillenplatz vorgearbeitet.“

 

In den ersten Stunden des Rennens lag Pfeffer noch auf Platz 9. Anders als viele Konkurrenten lief sie ihr Rennen sehr diszipliniert.  „24 Stunden sind eine lange Zeit und abgerechnet wird nach 1.440 Minuten. Das nahmen sich nicht alle zu Herzen. Zu Anfang liefen einige, als ob es keinen Morgen gäbe“, so ihr Kommentar.  Ihre Erfahrung gab ihr recht, ein Teil der Konkurrenz brach ein.

 

„Die Veranstaltung war rundherum perfekt organisiert. Es fehlte wirklich nichts, auch der vorab angekündigte Regen blieb aus. Allerdings sackte nachts die Temperatur auf 6 Grad herab. Für die lange Laufnacht waren da Mütze und Handschuhe angesagt, doch der Körper kühlte Runde für Runde weiter aus. Ein paar Grad mehr hätten mir sicherlich gut getan“, berichtet Pfeffer weiter.

 

„Ich bin sehr glücklich über die erreichte Platzierung bei den deutschen Meisterschaften. Nun werde ich mich erst einmal erholen und dann neue Ziele ins Auge fassen.“, so ihr Resümee.

 

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